Steigerung des Akzeptanzverhaltens gegenüber Multimediaanwendungen im Physikunterricht durch eine Fortbildung
Abstract
An 21 Fortbildungen für Physiklehrkräfte in Bayern zum theoriegeleiteten und evidenzbasierten Einsatz von digitalen Medien und Aufgabentypen im Physikunterricht nahmen insgesamt 174 Physiklehrerinnen und -lehrer teil. Das Ziel der Fortbildungen war, das TPACK (Technological Pedagogical Content Knowledge) der Lehrkräfte und ihre Akzeptanz gegenüber Multimediaanwendungen im Physikunterricht zu steigern. Als Inhalt wurde grundlegendes Wissen zum Lehren und Lernen mit Multimedia behandelt. In einer praktischen Phase erlernten die Teilnehmenden, wie Multimediaanwendungen bei Bedarf adaptiert und wie sie in den Physikunterricht integriert werden können. Dabei kam ein speziell für die Fortbildung entwickeltes hybrides Lernmanagementsystem (PUMA@LMU) zum Einsatz. Neben der Bereitstellung klassischer Elemente von Lernmanagementsystemen wie Moodle etc., ermöglichte es darüber hinaus, eine Begleitstudie parallel zur Fortbildung zu realisieren. In der Begleitstudie wurden das TPACK und die wahrgenommene Akzeptanz gegenüber Multimediaanwendungen der Teilnehmenden vor und nach der Fortbildung erhoben. Die Auswertung erfolgte mittels Wilcoxon-Tests, einer K-Means-Clusteranalyse und einer ANCOVA. Die Ergebnisse zeigen, dass die angebotene Fortbildung eine Steigerung des TPACK bewirkt. Allerdings geht mit einem höheren TPACK nicht grundsätzlich eine gesteigerte Akzeptanz gegenüber Multimediaanwendungen einher. Vielmehr kommt es abhängig von spezifischen Vorerfahrungen im Bereich von Multimedianwendungen und deren Unterrichtseinsatz zu spezifischen Änderungen in der Akzeptanz. Die Ergebnisse legen nahe, dass durch die Fortbildung die Selbstwahrnehmung des eigenen Vorwissens bezüglich des Einsatzes von Multimediaanwendungen im Physikunterricht geschärft wird.
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