Zur Evaluation von Cross-Age Peer Tutoring im Physikunterricht

Marianne Korner, Martin Hopf

Abstract


Cross-Age Peer Tutoring (CAPT) stellt eine Lernform dar, bei der ältere Schüler/innen Jüngere beim Lernen unterstützen. Bisher war die Frage offen, ob die in anderen Fächern und Altersstufen gefundenen positiven Zusammenhänge auch im Physikunterricht mit 10 bis 14-Jährigen bestehen, da Physiklernen aufgrund der aus der Fachdidaktik bekannten Rahmenbedingungen zum Conceptual Change spezielle Bedingungen benötigt. In der vorliegenden Studie wurden innerhalb von zwei Unterrichtsjahren Schüler/innen in Elektrizitätslehre und in Optik (NE = 172, bzw. NO = 141) aus den Schulstufen 5 bis 8 einem klassenweisen Tutoring, mehrheitlich in Dyaden, unterzogen und beforscht. Die Gestaltung der Intervention orientiert sich an Merkmalen konstruktivistischer Lernumgebungen. Um die Methode zu evaluieren wurde in einem Praetest – Posttest – Follow-up-Testdesign das Wissen der Schüler/innen dokumentiert. Die Ergebnisse zeigen, dass CAPT bei den durchgeführten Wissenstests zu einer Verbesserung mit Effektstärken von 0,46 bis 0,62 führt. Durch multiple lineare Regression konnten der Praetestscore, die aktive Rolle im Tutoringprozess und die Muttersprache als Prädiktoren für die Posttestergebnisse identifiziert werden. Hingegen konnten nur schwache Zusammenhänge zur Motivation gezeigt werden. Die Persistenz der Methode stellte sich durch Analysen der Follow-up Tests als zufriedenstellend heraus. Zusammenfassend lässt sich CAPT als wirksame Methode für den Physikunterricht empfehlen, da bei allen Beteiligten Lernfortschritte nachgewiesen werden konnten.

Schlagworte


Cross-Age Peer Tutoring; konstruktivistische Lernumgebungen; Elektrizitzätslehre, Optik

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